Alternative

DEPECHE Mode – Live in Mexico

Hintergrund
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SUNDAY 3:00 pm 5:00 pm

Keine andere Band hatte mehr Nummer 1 Alben in Deutschland als Depeche Mode, nicht einmal die Beatles. Ganze 12 mal belegte die englische Synthie-Pop-Gruppe den ersten Platz. Jetzt ist mit „Memento Mori: Mexico City“ ein Depeche Mode-Live-Album erschienen.

65.000 Fans im Foro Sol Stadion in Mexico City nutzen jeden Break und jeden leiseren Part, um ihrem Enthusiasmus Gehör zu verschaffen. Doch dann singt David Gahan die erste Zeile von „My Cosmos Is Mine“ und sein tragender, im Echo liegender Bariton setzt sich wie eine Soundglocke über die gesamte Arena.

Verzweiflung und Verunsicherung durch neue Kriege, Fake News oder Autoritarismus. Was kommt noch auf uns zu und kann ich mich und meine geliebten Menschen davor schützen – das ist nicht mehr der adoleszente Depeche Mode Weltschmerz aus den 80ern, das sind die allgegenwärtigen Fragen und Ängste der Gegenwart, die längst zur melancholischen Massenzeremonie der Band dazu gehören.

Wenn bei „Wagging Tongue”, ebenfalls ein Song aus dem Album „Memento Mori”, die Zeile „Watch Another Angel Die“ am Ende immer wiederholt wird, klingt das wie eine gigantische Trauerfeier für den verstorbenen Bandmate Andy Fletcher. Zwischendurch wird einem immer wieder klar, wie viele verschiedene Schaffensphasen Depeche Mode in den vergangenen vier Jahrzehnten durchlebt haben.

Gerade die rockigere Phase Anfang der 90er-Jahre steht der Live-Besetzung mit Bass und Schlagzeug gut zu Gesicht. Fast könnte man sagen, Depeche Mode haben im Vergleich zu frühen Synth-Pop Zeiten einen neuen Band-Sound, der auch die alten Songs mehr in Richtung Pop/Rock, um nicht zu sagen, Stadionrock rückt.


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